Kurz und knapp

  • Bio-Eier mit Hanffütterung
  • Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren
  • besonders aromatisch
  • aus dem Emsland

Ökologische Haltung bedeutet …

  • Platz für artgerechtes Verhalten
  • Familiennester zur Eiablage
  • höchstens 6 Hennen pro Quadratmeter Stall
  • weitläufige Weiden mit vielseitigem Bewuchs
  • Küken aus biologischer Aufzucht
  • Futter aus ökologischem Anbau
  • Bevorzugung von Naturheilmitteln

Es ist das Ausnahme-Ei …

… in unserer Riege von regionalen Bio-Eiern: Es stammt nämlich aus dem Emsland! In diesem besonderen Fall aber geht es uns weniger um Regionalität, sondern um ein spannendes Experiment.

Hanf? Echt jetzt?

Im Hühnerfutter? Da liefert das Kopfkino direkt chillende Chicks, groovende Gockel und geballte Flower Power auf der Weide. Und genauso geht es ja auch zu auf Hof Brand! Na ja, fast genauso. Aber fangen wir vorne an – warum also ausgerechnet Hanf?

Zum Eierlegen benötigen Hühner Eiweiß. Deshalb nehmen eiweißreiche Pflanzen wie Lupinen, Erbsen und vor allem Soja einen festen Platz in ihrem Speiseplan ein. Dass der Soja-Anbau einen entscheidenden Grund für die rapide Abholzung des südamerikanischen Regenwaldes darstellt und die Bohnen anschließend Tausende von Kilometern über den Atlantik fahren, all das juckt die Tiere wenig. Uns schon!

Deshalb haben wir uns nach Alternativen umgeschaut und sind fündig geworden. Eine alte heimische Nutzpflanze kann dem Soja ohne Weiteres das Wasser reichen: Cannabis sativa alias Hanf!

Diese Spezial-Zutat wächst bei Familie Brand im Emsland, die neuen Ansätzen genauso offen gegenübersteht wie wir und sich schnell bereit erklärte, dieses „Experiment“ für uns zu wagen. Anfangs nur mit einer Herde und sehr wenig Hanf – nachdem sich herausstellte, dass die Tiere das Futter gerne annehmen, entspannt sind und auch noch ein besonders glänzendes Gefieder bekommen, wurde der Hanfanteil auf ca. 15 % erhöht und und es wurden mehr Hennen damit beglückt. Ach ja, THC ist übrigens nicht drin in dieser Art Cannabis.

Grünauslauf auf Hof Brand
Hanfnüsschen direkt nach der Ernte
Auf ins Hanffeld

Ein regionaler Öko-Kreislauf

Die Tatsache, dass der Hanf direkt bei Brands am Hof wächst, ist in Sachen Nachhaltigkeit eine feine Sache – es fallen fast keine Transportkosten an!

Und auch die restliche Nutzung lässt das Herz jedes Bio-Bauern höher schlagen: Nach der Ernte kommen die Hanfnüsschen erst einmal in die Ölmühle. Was von diesem Prozess übrigbleibt, ist der sogenannte Hanfkuchen, den dann die Hühner bekommen! So entsteht ein regionaler Öko-Kreislauf:

Grafik Hanfkreislauf

Hanf gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit!

Erste Spuren der Hanfnutzung gibt es von 8000 v. Chr. in Asien, seiner botanischen Heimat. In China wurde er vermutlich schon vor mindestens 10.000 Jahren genutzt.

Durch das Hanfanbauverbot in den Jahren 1982 bis 1996 geriet die Pflanze fast in Vergessenheit.

Über 50.000 umweltfreundliche Produkte werden aus Hanf hergestellt.

Die Palette der Verwendung von Hanf ist erstaunlich: Papier, Maschinenbau, Isolierung, Seife, Lebensmittel, Dünger, Farben, Reinigungsmittel – die Liste kann fast endlos erweitert werden.

Hanf ist eine ökologische Superpflanze.

Er wächst auf fast allen Böden und braucht kaum Dünger. Seine Inhaltsstoffe halten Schädlinge auf natürliche Weise ab. Er verbessert nachweislich den Boden, auf dem er wächst. Er wächst schnell und dicht und verdrängt dadurch Unkraut; das ist gut für alle Folgekulturen. Seine Bitterstoffe schützen ihn vor Wildverbiss. Alle seine Bestandteile lassen sich weiterverarbeiten. 0,4 ha Hanf liefern die gleiche Menge Zellstofffaser wie 1,66 ha Holzbestand.

Hanf hat es in sich!

Seine Samen enthalten Omega-3- und -6-Fettsäuren, alle essentiellen Aminosäuren, die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12, C, D, E, diverse Mineralstoffe (Magnesium, Calcium, Phosphor, Schwefel, Eisen und Kalium) und wichtige Enzyme und Ballaststoffe.

Die Hochphase des Hanfs in Deutschland begann um 1700.

Damals wuchs Hanf auf 150.000 Hektar Feldfläche – Ortsnamen wie Bad Honnef am Rhein, Hennef an der Sieg oder Hardt-Hanfgarten erinnern heute noch daran. (Quelle: Weber-Heck 2002)

Hanf ist berühmt.

Ohne Hanfsegel und -taue hätte Kolumbus Amerika vielleicht nie entdeckt. Gutenberg druckte seine Bibel auf Hanfpapier, die erste Levis-Jeans war aus Hanffasern, und Henry Ford erfand ein Auto, das aus Hanfkunststoff bestand und sogar mit Hanftreibstoff fuhr!

Hanfpflanzen können in 100 Tagen bis zu 4 Meter hoch wachsen.

In Europa darf nur rauschfreier Nutzhanf angebaut werden, die Produkte sind daher 100 % frei von berauschender Wirkung (THC).

Für Allergiker sind Hanfkleidung und -nahrung besonders gut geeignet, da Hanf weitgehend ohne Pestizide auskommt und kein Gluten enthält.