Die Hennen stöbern jetzt überall herum, und überall flitzen Schwalben, Schmetterlinge und Libellen durch die Luft. Letztere konnten wir nach längerer Jagd quer über den Hof mit der Kamera erwischen. Wie sie heißt? Keine Ahnung, aber eine schöne Farbe hat „Nummer 4“ auf jeden Fall ;-)! (Falls jemand weiß, was das für ein Tierchen ist, das uns hier ständig um die Köpfe flitzt – wir lassen uns gerne aufklären!)

Aber fangen wir vorne an – das heißt: auf unserem geschotterten Vorplatz, dessen Ränder nicht gemäht werden und wo deshalb ein wahres Blütenmeer wogt. Da ist zum Beispiel die Rapunzel-Glockenblume (1). Da haben wir den Salat – die Art kann als recht gut schmeckendes Wurzelgemüse gegessen werden! Die wilde Art der Campanula ist übrigens daran zu erkennen, dass ihre Blütenkelche mehr nach oben weisen anstatt zu hängen. Der leuchtend gelbe Hornklee (2) gleich nebenan hat einen sehr hohen Zuckeranteil im Blütennektar und wird daher gern von Imkern als Bienenweide angepflanzt. Außerdem eignet sich der Sommerblüher aufgrund seines hohen Eiweißgehaltes als Futterpflanze für Haus- und Nutztiere und kann wegen seiner beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften als Heilpflanze eingesetzt werden. Kleiner Tipp für schneckengestresste Gartenfreunde: Für die ungeliebten Molusken ist das Futtern von Hornklee tödlich! Auf dem weniger gern gesehenen, weil giftigen, Jakobskreuzkraut sitzt das uns schon wohl bekannte „Landkärtchen“ (3) – diesmal in der Sommer-Ausgabe. Letzten Monat hatten wir die Frühjahrsgeneration entdeckt, die komplett anders aussieht. Die beiden Morphen dieses Falters wurden deshalb lange für unterschiedliche Arten gehalten. Im Schotter leuchtet der Scharfe Mauerpfeffer (5), der hier irgendwie besonders gut hinpasst, denn er gehört zur Familie der „Fetthennen“ (Sedum)! Noch so eine giftige Angelegenheit, aber als Zierpflanze auf Dächern äußerst beliebt. Mit im Blumenmeer des Grünstreifens findet sich die Moschus-Malve (6), die nicht nur unwiderstehlich duftet, sondern gleich einen ganzen Strauß unterschiedlichster heilender Eigenschaften aufweisen kann, die schon seit der Antike bekannt sind. Eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung wird ihr genauso nachgesagt wie ihre Tauglichkeit bei der Behandlung von Altersflecken, Frauenleiden, Darm-, Magen- und Halsentzündungen. Die Pflanze ist zwar sehr wärmeliebend, aber auch äußerst winterhart, für den heimischen Garten also sehr zu empfehlen. Das Labkraut (7) heißt so, weil es das spezielle Enzym enthält, das fürs Käsen unabdinglich ist und Milch dazu bringt, zu gerinnen, ohne sauer zu werden. Stellt man ein paar Stengel davon in ein Glas Milch, so hat man nach zwei, drei Tagen Buttermilch! Mithilfe der Wurzel kann man Stoffe rot färben, die Blüten ergeben eine gelbe Farbe. Ansonsten wirkt es blutstillend und cholesterinsenkend. Ja, und dann ist da noch das berühmte Johanniskraut (8)! Es blüht um Johanni am 24. Juni herum, und seit Jahrtausenden schreiben die Menschen der sonnenliebenden Pflanze heilende, wenn nicht sogar magische Kräfte zu. Studien sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es ein wirksames Antidepressivum darstellt sowie bei Schlaf- und Angststörungen hilft.

Nicht schlecht, die Ausbeute, oder :-)?