Heute ist (zumindest für uns) ein ganz besonderer Tag – der Welt-Ei-Tag!
Aus diesem Anlass haben wir uns gefragt: Wie isst man Eier eigentlich am „anderen Ende der Welt“, beispielsweise in Japan?
Und natürlich sind wir im Land der Perfektionisten auf eine ganz besondere Spezialität gestoßen, die dort als Snack gegessen wird, für den Rest der Welt jedoch als das „perfekt gekochte Ei“ gehandelt wird: das Onsen-Ei oder auch Onsen-Tamago. Onsen sind heiße Quellen, die in Japan zahlreich vorhanden sind.
Das „Onsen-Tamago“
Traditionell werden die Eier in kleinen Körbchen in diese heißen Quellen getaucht, wo sie langsam garen. Und zwar so, dass Eigelb und Eiklar nicht gerinnen. Das Resultat ist eine unglaublich cremige und weiche Konsistenz.
Leider gibt es selbst im „Hilton für Hühner“ keinen Whirlpool und auch keinen Vakuumgarer, auch „Sous-vide-Garer“ genannt. Mit dem könnte man eine heiße Quelle imitieren und die Eier mit exakt gleichbleibender Temperatur im Wasserbad garen. Aber ein normaler Topf auf dem Herd tut es natürlich auch.
Mindestens eine Stunde muss so ein Onsen-Ei in 64°C heißem Wasser dümpeln, bis es seinen Idealzustand erreicht – kein Wunder, dass es in unseren Breiten ein Heidengeld im Restaurant kostet!
Wer also einmal in Japan zu Besuch ist, weiß jetzt, wonach er Ausschau halten muss :-).
Das „Ajitamago“
Eine weitere Spezialität, die wir probiert haben, ist das „Ajitamago“, ein würzig mariniertes Ei, das in Japan zu Ramen (japanischen Nudeln bzw. Nudelsuppen) gegessen wird.
Die Zubereitung ist einfach: Sojasauce und Mirin (Reiswein) 1:1 mischen, ein ganz klein wenig Wasser dazu und nach Geschmack noch eine Prise Zucker.
Wachsweich gekochte Eier in dieser Marinade am besten über Nacht ziehen lassen. Du kannst die Marinade z. B. in einen Gefrierbeutel geben und die Eier darin einlegen, dann braucht man nicht so viel davon. Wichtig ist, dass sie von Flüssigkeit bedeckt sind.
Unser Fazit:
Die Eier sind würzig lecker mit einer cremigen Konsistenz und haben sich als idealer Snack für die Frühstückspause herausgestellt :-). Sehr empfehlenswert!
Das haben wir nicht ausprobiert: In Japan wird zu vielen Gerichten, vor allem zum Frühstück, ein rohes Ei über eine Schüssel gekochten Reis aufgeschlagen. Das nennt man Tamagokakegohan.
Für Europäer mutet es vielleicht erst mal seltsam an, die Mischung soll aber sehr lecker schmecken.
Um Keimfreiheit bei der Verwendung der rohen Eier zu gewährleisten, gibt es in Japan strenge Kontrollen bei der Eiererzeugung!
Das „Gudetama“
Bei unseren Recherchen sind wir auf eine Kuriosität gestoßen: Der „Nachfolger“ von Hello Kitty ist ein Held namens Gudetama. Na ja, der Begriff Held ist vielleicht etwas hoch gegriffen; es handelt sich um ein träges bzw. faules Ei! Und während wir noch etwas ratlos amüsiert vor diesem Phänomen stehen, tritt Gudetama längst von Japan aus seinen Siegeszug um die Welt an und macht dabei im Prinzip nichts anderes, als sich als Spiegelei mit einer Bacon-Scheibe zuzudecken oder müde als Topping auf einer Reisschüssel zu hängen … Das muss man einfach gesehen haben, deshalb hier eine Zusammenfassung der Gudetama-Spots:
https://www.youtube.com/watch?v=evSBBeb2T0k
Und, bist Du nun angesteckt vom Gudetama-Fieber ;-)?
Wir hoffen, die kleine kulinarische Reise nach Nippon hat dir gefallen – unseren Horizont hat sie auf jeden Fall erweitert!
Hab einen leckeren Welt-Ei-Tag!