Kurz und knapp
- Bio-Eier mit Hanffütterung schmecken besonders aromatisch.
- Nutzhanf ist ein hervorragender Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstofflieferant.
- Einheimischer Hanf ersetzt Soja aus Südamerika – zumindest zum Teil.
- Der Hanf wird in einem regionalen Öko-Kreislauf produziert.
Ökologische Haltung bedeutet …
- Platz für artgerechtes Verhalten
- Familiennester zur Eiablage
- höchstens 6 Hennen pro Quadratmeter Stall
- weitläufige Weiden mit vielseitigem Bewuchs
- Küken aus biologischer Aufzucht
- Futter aus ökologischem Anbau
- Bevorzugung von Naturheilmitteln
Hanf? Echt jetzt?
Im Hühnerfutter? Da liefert das Kopfkino direkt chillende Chicks, groovende Gockel und geballte Flower Power auf der Weide. Und genauso geht es ja auch zu auf Hof Kley! Na ja, fast genauso. Aber fangen wir vorne an – warum also ausgerechnet Hanf?
Zum Eierlegen benötigen Hühner Eiweiß. Deshalb nehmen eiweißreiche Pflanzen wie Lupinen, Erbsen und vor allem Soja einen festen Platz in ihrem Speiseplan ein.
Einerseits ist Soja wichtig für die gesunde Ernährung der Tiere, und man kann es nicht komplett weglassen.
Andererseits stellt der Soja-Anbau einen entscheidenden Grund für die rapide Abholzung des südamerikanischen Regenwaldes dar; die Bohnen fahren anschließend Tausende von Kilometern über den Atlantik. All das juckt die Tiere wenig. Uns schon!
Deshalb haben wir uns nach Alternativen umgeschaut und sind fündig geworden. Eine alte heimische Nutzpflanze kann dem Soja ohne Weiteres das Wasser reichen: Cannabis sativa alias Hanf!
Diese Spezial-Zutat wächst nun auch bei Familie Kley auf deren Bio-Hof.
Ursprünglich gestartet hatten wir das Projekt gemeinsam mit Hof Brand im Emsland; anfangs nur mit einer Herde und sehr wenig Hanf. Nachdem sich herausstellte, dass die Tiere das Futter ausgesprochen gerne annehmen, entspannt sind und auch noch ein besonders glänzendes Gefieder bekommen, wurde der Hanfanteil auf ca. 20 % erhöht und das Soja entsprechend reduziert.
Nun haben sich Dominik Kley und seine Familie dieser Fütterungsmethode angenommen und freuen sich, ihren Hennen dieses besondere Schmankerl zu gönnen.
Ein regionaler Öko-Kreislauf
Die Tatsache, dass der Hanf direkt bei Dominik am Hof wächst, ist in Sachen Nachhaltigkeit eine feine Sache – es fallen fast keine Transportkosten an. Und auch die restliche Nutzung lässt das Herz jedes Bio-Bauern höher schlagen:
Nach der Ernte kommen die Hanfnüsschen in die Ölmühle. Was dort vom schonenden Kaltpressverfahren übrigbleibt, ist nicht nur naturbelassenes „natives“ Hanföl, sondern auch der sogenannte Hanfpresskuchen. Genau der ist es, der dann zu den Hühnern in den Trog wandert. Als kleines Dankeschön liefern sie dann besten Bio-Mist, der das Hanffeld düngt – ein echter regionaler Öko-Kreislauf!